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04.07.2024 | Opel gewinnt den dritten eGP in Schotten
Am Wochenende des 22-23.6.2024 ist der dritte Elektroauto-Langstrecken-Wettbewerb des MSC Rund um Schotten mit dem Sieg eines Familienteams auf einem Opel Astra Sportstourer electric zu Ende gegangen. Nach 27 Runden und 533 km absolvierter Distanz auf der 370 m Höhenunterschied aufweisenden und 19,75 Kilometer langen Gesamtvariante des alten historischen Schottenrings und des neuen Stadtkurses triumphierte die Mannschaft von Opel-Entwicklungsingenieur Matthias Alt, seinen Töchtern Leonie und Mareike Alt und deren Freunden Johannes Pinkernell und Rebecka Hirn nicht nur in der Gesamtwertung sondern auch in ihrer Klasse B der Fahrzeuge zwischen 33 und 66 kWh Batteriekapazität.
Die Youngster-Truppe siegte dabei mit 2 Wertungsrunden Vorsprung vor dem schnellsten Mini Cooper SE des MSC Schotten, auf dem Jann-Phillip Wagner, Ralf-Heinz Martin und Alexander Krämer den Klassensieg in der Klasse A für die Fahrzeuge mit Batterien kleiner als 33 Kilowattstunden erringen konnten. Gesamtrang 3 und den Klassensieg in der Klasse D für elektrische Transporter belegte am Ende mit 32 Wertungsminuten Rückstand auf den Mini der VW ID.Buzz der Team EAB Rhein-Main-Mannschaft, auf dem Markus Urban, Jens Bing und Alexandra Fleischer die Lenkradarbeit verrichteten.
Die erstmals in diesem Format ausgetragenen „12 Stunden Rund um Schotten", die von Samstag Abend um 20 Uhr bis zum Sonntag morgen um 8 Uhr über die Nacht hinweg ausgetragen wurden, sahen dabei ein Feld von 15 Autos von Honda, BMW, Mini, VW, Opel, Mitsubishi und SAIC-Maxxus am Start. Die Teilnehmer hatten dabei die Aufgabe mit ihren Elektroautos im Laufe von 12 Stunden möglichst viele Runden auf dem Traditionskurs im Vogelsbergkreis zurück zu legen. Dabei musste man sich punktgenau an die Straßenverkehrsregeln halten: Geschwindigkeitsübertritte wurden gnadenlos von einem GPS-Tracker-System der Firma GPS-Auge automatisch erfasst und ab 2 km/h Toleranz mit einer Strafminute pro zusätzlichem km/h zu schnell bestraft. Bei 25 gesammelten Strafminuten wurde einem Team gleich eine komplette Runde gestrichen.
Es verwundert daher nicht, das am Ende nicht die schnellsten Mannschaften, sondern die mit der höchsten Disziplin und einer cleveren Ladestrategie an den jeweils nur 22 kW liefernden Ladegeräten – überwiegend gestellt von der Firma Schall E - ganz oben standen. Die Motorsport-Neulinge aus dem Team von Matthias Alt sammelten über 12 Stunden lediglich 11 Strafminuten – davon 6 wegen einem zu hohen Batteriestand am Start – und hängten mit einem eher bescheidenen, auf Reichweite optimierten Tempo auf ihrem Opel mehrere schnellere Crews mit dieser Leistung ab. Dabei gelangen der Mannschaft noch 3 weitere Highlights: Pinkernell und Hirn gewannen im Vorfeld des Laufes auch die Pole-Position im erstmals ausgetragenen, kurzweiligen „Hypersprint"-Format, bei dem 2 Fahrer in einem Staffellauf so schnell wie möglich kurz hintereinander auf dem Fahrersitz ihres Autos einsteigen mussten. Der effiziente Opel Astra begnügte sich in der Nacht mit lediglich einem Ladestopp. Und Pilotin Mareike Alt feierte zudem im Laufe des Wettbewerbs um Mitternacht ihren 18. Geburtstag, bei dem sie und ihre Mitfahrer sich mit dem Sieg am Sonntag wohl das schönste Geburtstagsgeschenk bereiteten.
Der Mini der Schottener sammelte hingegen 29 Strafminuten und bekam deswegen eine der 26 gefahrenen Runden am Ende abgezogen, was dennoch für Platz 2 reichte. Gleich 3 Runden wurden am Ende dem VW ID.Buzz abgezogen, der bei straffreier Fahrt sonst sicherlich gewonnen hätte. Aber damit war man immer noch besser als das Gros der Teilnehmer, die in der Mehrzahl eine bis zu dreistellige Anzahl an Strafminuten sammelten und dementsprechend Runden gestrichen bekamen.
Auf Platz 4 wurde der zweite Schottener Mini mit einem reinen Damenteam gewertet. Lucia Rispoli und Antje Schwarzbauer waren hier für die Lenkradarbeit verantwortlich. Wie weit man mit einer guten Ladeplanung und einem effizienten Auto kommen kann, bewies der Mitsubishi des Team Drillinge auf dem Thorsten und Joakim Löber trotz der kleinsten Batterie im Feld (14,5 kWh) Gesamtplatz 5 erobern konnten. Wieder stark im Feld vertreten waren die Hondas der europäischen Honda Entwicklungsmannschaft, die neben 5 Honda E auch einen Honda e:NY1 an den Start brachten. Die beste Honda-Mannschaft wurde auf Platz 6 gewertet. Den Klassensieg in der Klasse C für Wagen über 66kWh Batteriekapazität erzielte das Team Wahl Group 1 auf einem BMW i4.
Rennleiter Sascha Fleischer zeigte sich nach dem Wettbewerb zufrieden mit dem Verlauf: "Ein ganz großes Lob geht an alle Teilnehmer für ein zwischenfallfreies Rennen trotz zum Teil schwieriger Wetterverhältnisse zum Start. Ganz besonders hervorheben möchte ich die Leistung unseres Technikpartners GPS-Auge. Durch deren präzise und zuverlässige Geschwindigkeitsüberwachung hat der Wettbewerb eine ganz neue Charakteristik bekommen. Wir waren dadurch auch in der Lage regelmäßige Zwischenergebnisse zu erstellen, mittels derer die Teams zum Teil ihre Strategien anpassen konnten. So was ist Grundvoraussetzung für einen professionell durchgeführten Wettbewerb in diesem Format."
Auch der stellvertretende Fahrtleiter des Wettbewerbs, Timo Neumann, lobte den neuen Technikpartner: "Gegenüber dem ersten Wettbewerb vor 2 Jahren hat die Teilnehmerüberwachung durch GPS-Auge einen ganz großen Fortschritt gebracht. Das System hat jederzeit transparent und zuverlässig Positionen und Geschwindigkeiten der Teilnehmer ermittelt. Dadurch ist ein sportlich fairer und sicherer Wettbewerb gewährleistet worden. Das hätten wir uns bei der Premiere vor 2 Jahren so in dieser Form auch gewünscht."
Für den ausrichtenden MSC Rund um Schotten zog Vereinsvorstand Wolfgang Wagner-Sachs ein positives Fazit des erstmals ausgetragenen Formats: "Das neue Format der "12 Stunden Rund um Schotten" hat sich als ein interessanter und spannender Event herausgestellt, der ein Vorbild für zukünftige ähnliche Wettbewerbe sein könnte. Aktuelle Themen wie verantwortungsvolles und diszipliniertes Fahren, eine energieeffiziente Fahrweise, eine gute Teamstrategie und die Beschäftigung mit neuen Antriebstechnologien vereinen sich hier zu einem spannenden Team-Wettbewerb für Motorsport-Amateure, mit dem der Motorsport auch wieder zurück auf die Straße gebracht werden kann. Jetzt hoffen wir, dass sich dieses innovative Konzept auch herumspricht und wir im nächsten Jahr noch ein paar mehr Teilnehmer beim dann vierten eGP in Schotten begrüßen können."
2025 soll diese vierte Ausgabe des „eGP Rund um Schotten" im Jahr des 100-jährigen Bestehens des Schottenrings stattfinden. Das Datum für diesen Lauf wird in Kürze bekannt gegeben werden.
Text und Fotos:
Harald Gallinnis
08.05.2024 | Nennung und Ausschreibung zum eGP sind online
Ihr wollt mit uns die Zukunft gestalten und bei unserem 3. e GP "Rund um Schotten" als Team dabei sein?
Dann findet ihr hier die Ausschreibung sowie Nennungsmöglichkeit für unser Event am 22. und 23.06.2024.
Wir freuen uns auf Euch bei einem Elektrisierenden Erlebnis "Rund um Schotten"
17.10.2023 | 2.eGP Rund um Schotten – 5h Test- und Demoevent am 14.10.2023
Der am vergangenen Wochenende ausgerichtete zweite eGP Rund um Schotten hat sich im Nachhinein als gelungene Ersatzveranstaltung erwiesen. 8 Mannschaften nahmen am 5 stündigen Event auf dem traditionsreichen Schottenring am Samstag teil. Bei überraschend gutem Wetter wurde dabei nicht nur die neue Ladeinfrastruktur am Vereinsheim einem ersten Praxistest unterzogen. Auch das eigentlich mehr zufällig gewählte Wettbewerbsformat zeigte unerwartete Potentiale auf.
Da der eigentlich als 10 stündige Effizienzfahrt geplante Event wegen einer zu geringen Starterzahl im Vorfeld abgesagt werden musste, hatte der MSC die Veranstaltung als Testevent für die Teilnehmer mit halber Dauer deklariert. Am Ende kam auch ein buntes Feld mit 8 Fahrzeugen von 7 verschiedenen Herstellern (Mini Cooper SE, MG 4 electric, VW i.D Buzz, VW e-Golf, BMW iX X-Drive 50, Opel Astra electric, Mitsubishi iMiev und Tesla Model S) zusammen. Da parallel der MSC einen Tag der offenen Tür durchführte und neben einer Reihe von ausgestellten Show-Fahrzeugen auch für Speisen und Getränke am Vereinsheim sorgte, war sowohl für die Unterhaltung als auch für das leibliche Wohl gesorgt. Zuschauer hatten die Gelegenheit in einigen der Fahrzeuge für jeweils eine Runde mitzufahren und so erste elektromobile Eindrücke auf der traditionsreichen, 19,75 km langen, kombinierten Gesamt-Strecke des alten historischen Schottenrings sowie des Stadtkurses zu sammeln.
Am Ende legte das MiX-Wahl Team von BMW-Vertriebsleiter Carsten Thiele und seinen beiden Teamgefährten Thilo Maurer und Bernhard Wagner mit 18 Runden und 355km auf dem 19,75km langen Kurs die weiteste Distanz zurück. Der bärenstarke BMW iX xDrive50 (523 PS) brauchte dabei mit seiner 105kWh großen Batterie noch nicht mal einen Ladestopp einzulegen. Auch zeigte das Team taktisches Geschick: Man brach die letzte Runde nur 10s vor dem Fallen der Zielflagge an.
Ebenfalls ohne Ladestopp - trotz nur halb so großer Batterie - kam auf Platz 2 die Opel-Mannschaft des Teams electrified von Matthias und Leonie Alt sowie Johannes Pinkernell ins Ziel. Deren nagelneuer Opel Astra electric genehmigte sich mit 13,5kWh/100km nur die Hälfte des Energieverbrauchs der Sieger, wobei man aber am Ende 2 Runden weniger (= 316km) zurücklegte. Platz 3 ging an die Lokalmatadorin und MSC-Vereinskameradin Lucia Rispoli und ihre Teamkollegin Kerstin Frieben. Mit 14 Runden, 276 km und einem noch niedrigeren Verbrauch (11,8kWh/100km) zeigte das Team der „Power-Ladies Mini“ das Potential des kleinen britischen Elektroflitzers für einen längeren Wettbewerb auf dem Kurs auf.
Den niedrigsten Verbrauch im Feld ließ auf Platz 4 der VW e-Golf von Solo-Pilot Pierre Laudy notieren, der sich lediglich 11,1 kWh/100km auf seinen 13 Runden genehmigte. Eine Runde dahinter ließ das technisch versierte Mitsubishi Duo Joakim Löber und Gabriele Haindl noch 3 Konkurrenten hinter sich, obwohl der markante japanische Kleinwagen mit dem Handicap der kleinsten Batterie im Feld (lediglich 14,5 kWh!) antrat. Farbe ins Feld brachte der MG4 electric der beiden Fahrerinnen Swantje Wilhelm und Alexandra Fleischer im Team „Power Ladies MG“ die mit dem orangenen chinesischen Wagen am Ende 11 Runden absolvierten. Der Tesla Model S von Solo-Pilot Mathias Meister und der VW ID.Buzz von Vereinschef Wolfgang Wagner-Sachs - einziger Starter in der Transporter-Klasse - rundeten das Feld ab und boten ebenfalls reichlich Mitfahrgelegenheiten für die Gäste der Veranstaltung.
Das gewählte Rennformat brachte dabei nicht nur Erkenntnisse bezüglich des für 2024 nun geplanten nächsten, längeren Events, für den die Teilnehmer fleißig Daten sammelten. Auch das kürzere Format erwies sich als ausbaufähig, so dass in Zukunft nicht ausgeschlossen werden kann, dass neben dem Enduro, dessen Länge für 2024 noch festgelegt werden soll, möglicherweise weitere E-Auto-Events kürzerer Dauer in Zukunft in Schotten stattfinden könnten. Mit der Installation eines hochlastfähigen Verteilerkastens auf dem Parkplatz am Vereinsheim des Englerhaus in der Seestraße, der beim Test- und Demo-Event erstmals zum Einsatz kam, hat der MSC Rund um Schotten als einer der ersten Motorsportvereine in Deutschland die technischen Voraussetzungen geschaffen um Felder bis zu 40 E-Autos (20 Anschlüsse für jeweils durch 2 Teams geteilte Ladepunkte) in Zukunft bei den Events mit Ladestrom versorgen zu können. Damit wird das Vereinsmotto – Tradition bewahren & Zukunft gestalten – in Schotten weiter konkret mit Aktionen umgesetzt.
Text: Harald Gallinis